• Quo Vadis Big Band?

    Persönliche Reflexion über den Weg vom Handwerk zur künstlerischen Reife: Nach Jahrzehnten des Lernens und der technischen Perfektionierung wird erkannt, dass die entscheidende künstlerische Aufgabe darin besteht, wieder zum Kern der Musik – zu Ästhetik, Spannung, Erzählung und Bedeutungsgehalt – zurückzukehren, statt sich in technischer Virtuosität zu verlieren, und diese Einsicht an die nächste Generation von Komponisten weiterzugeben, die lernen müssen, Handwerk und künstlerische Vision gleichzeitig zu entwickeln.​

  • Hans Zimmer, the market and Jazz

    Reflexion über Hans Zimmer, Michael Levines Verteidigungstext und die verbreitete Vermischung von künstlerischem Gehalt und ökonomischem Erfolg, die zu kultureller Monokultur, Bewertungsunsicherheit von immateriellem „content“ und einer gefährlichen Gleichsetzung von Marktwert und künstlerischem Wert in Kunstbetrieb, Medien, Kulturpolitik und Jazzszene führt.

  • A message from Herbie Hancock

    Auseinandersetzung mit dem offenen Brief von Herbie Hancock und Wayne Shorter, der trotz hoher Erwartungen als aneinandergereihte, unkonkrete Lebensweisheiten gelesen wird, deren Appelle an Humanismus, Nonkonformismus und Fantasie durch fehlende politische Positionierung, offensichtliche Widersprüche zu Hancocks luxuriösem Lebensstil und eine belehrend‑pathetische Tonlage für junge Künstler unglaubwürdig und bevormundend wirken.​

  • Ein beleuchteter grüner Signalhahn in einem Parkhaus. Auf der Wand befindet sich ein roter Feuerlöscherkasten mit der Beschriftung 'NOTAUSGANG TOR INNEN'. Über dem Feuerlöscher befindet sich ein kleines grünes Fluchtwegzeichen. Die Wand ist weiß mit einer rauen Oberfläche.

    Klassik, nein Danke?

    Ein Jazzmusiker, der Mozart und Beethoven lange ablehnte, entdeckt in Mendelssohns Symphonien eine lebendige Fusion aus klassischem Stil, romantischen Einfällen und barocken Anklängen – kraftvoll gespielt von den Heidelberger Symphonikern unter Thomas Fey – und findet so neue Begeisterung für die klassische Musik

  • Guter Rat ist günstig

    1994 mahnte ein Kollege mein Verhalten bei einer Jamsession mit „Das ist eine Session, keine Probe!“ und gab mir eine lebenslange Musicianship-Lektion.

  • Komplexes Zeug

    Junge Jazzmusiker lieben „komplexes Zeug“, weil Streaming nur Sekunden Aufmerksamkeit lässt: 5/4 über 7/8 Feuerwerk jedoch beißt sofort an. Das bringt technische Brillanz, trennt sie aber vom Inhalt und spaltet Jazz in leere Komplexität oder übertriebene Simplizität.

  • Gregory Porters Hut

    Gregory Porter verkörpert die Pop-Vermarktung von Jazz durch Hut und Look statt Musik, während seine Soul-Pop-Songs als „neuer Jazzstar“ gehyped werden – Kritik zielt auf Öffentlichkeitsgestalter, nicht den Künstler.